GALERIEN
Wie Rudyard Kippling schon schrieb: „Da baute sich ein goldenes Geheimnis am Horizont auf – ein einzigartiges schönes leuchtendes Wunder, das in der Sonne erstrahlt... Die goldene Kuppel sagt:
,Dies ist Birma, und es ist ganz anders als jedes andere Land, das du kennst.’”
Voller Gegensätze, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. Wohnhäuser in Yangon, einst Prachtbauten
der britischen Kolonialzeit in leuchtendem Türkis, sattem Dunkelrot und sonnigem Gelb. Zerborstene
Fenster, glänzende, scharfe Zähne eines Raubtieres,
abblätternder Putz, marode schmiedeeiserne Balkonbrüstungen, undichte Dächer, notdürftig geflickt und geschmückt mit technischen Errungenschaften.
Der Blick schweift weiter, nur wenige Meter, wird aufgesogen von Ornamenten einer Pagode, erhaben, strahlend, tröstend, schützend, 1.000 Jahre oder mehr, unbeschadet überdauert. Beides vermischt sich mit der gelb summenden Herzlichkeit der Bewohner, mit ihrer scheuen Neugier, verschmilzt zu einem goldenen Geheimnis.
Strahlend blauer Florida-Himmel, Kokospalmen säumen den Straßenzug, ostereierbunte Häuser, Dekorationsexzesse und Kunsthandwerk irgendwo zwischen Können, Kitsch und faszinierender Naivität. Es überwältigt mit seiner Farbgewalt und augenscheinlichen Unbeschwertheit.
Vor einem Haus bunte Dekorationsflut, spiegelt vielleicht die Kinderliebe oder die bewahrte Kindlichkeit der Bewohner wider. Liebevoll, detailverliebt, bunt und fröhlich. Zwei Schaukelpferde aus Plastik, unverrottbar,
die Farbe blättert ab, das eine Perd daher nur noch einäugig, altes, blindes Pferdchen, das
Perlenzaumzeug gerissen. Ein alter Schaukelstuhl
mit geblümten Kissen. Darauf eine Babypuppe mit
Glitzerkrönchen und Klimperaugen, die sich irgendwann schließen und öffnen konnten, wenn man sie bewegt hat. Lebendigkeit simulierend. Aus denen sie leer in die Ferne starrt. Durch die ausdekorierte Idylle sickert etwas beklemmendes, verlassenes an die Oberfläche. Kriecht zäh über die Füße, die Knöchel hoch. Steigt langsam an je länger man verweilt, bis man durch knietiefes Wasser, gesättigt von Unbehagen, watet.
(Matlacha, ein ehemaliges Fischerdorf und heutige Künstlerkolonie in Florida, bedeutet in der Sprache
der Calusa, einem nordamerikanischen Indianerstamm, knietiefes Wasser.)
VITA
DIE EMPFUNDENE WIRKLICHKEIT EINES ANDEREN ZEIGT SICH ERST, WENN WIR UNS AUF SEINE ERFAHRUNGEN UND INTERPRETATIONEN EINLASSEN.
Geboren 1979 in Augsburg | erste Experimente mit Fotografie und analoger Entwicklungstechnik zu Schulzeiten | Abitur mit Bildender Kunst als Leistungskurs | Studium an der Freien Kunstakademie Nürtingen mit dem Schwerpunkt Fotografie | Studium Fachbereich Kommunikationsdesign an der Merz Akademie Stuttgart, Abschluss mit Schwerpunkt Fotografie | Unterricht bei dem renommierten Fotografen und Künstler Rüdiger Schestag | seit 2004 Inhaberin der Agentur Stilanstalt | seit 2013 vermehrt Beschäftigung mit experimenteller Fotografie und Ebenentechniken
Ebenen verschmelzen, ähnlich unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit mit Interpretationen oder Erfahrungen, ähnlich dem Vermischen von Situationen und Impressionen. Formen lösen sich auf und entmaterialisieren den Bildgegenstand. Erst mit zunehmender Distanz materialisieren sich die unscharfen Strukturen zurück zur Gegenständlichkeit. Farben, losgelöst von ihrer Form, formieren sich neu, erzeugen einen synästhetischen Farbklang.
ABSTRACT 1
Farben spielen für mich immer schon eine große Rolle, da ich eine Wahrnehmungskopplung, eine sogenannte Graphem-Farb-Synästhesie habe. Dabei lösen sprachliche Codes (Zahlen, Buchstaben und Wörter, rückblickend aber auch ganze Themen und Gespräche) eine farbliche Wahrnehmung, ein sogenanntes Concurrent, aus.
Diese Farbwahrnehmungen sind für mich von Emotionen und Inhalten losgelöst. Dunkle Concurrents sind für mich nicht automatisch traurig oder bedrohlich, helle nicht automatisch fröhlich, sondern entsprechen ausschließlich dem Farbklang der jeweiligen Sache oder Situation. Entsprechend benutze ich in meinen Bildern eine Loslösung der Farben von der Form.
Da jede Sache und jede Situation von Sprache geprägt wird, sei es durch Begriffe, Namen oder tatsächliche Gespräche, ergibt sich für mich für fast jede Situation ein Farbklang. Diesen habe ich automatisch wieder im Kopf, wenn ich an etwas denke, mir etwas vorstelle oder mich an etwas erinnere. Eventuell ist meine Gedankenwelt dadurch bunter als die anderer, was sich auch in meinen Arbeiten wiederspiegelt. Meine persönliche Wahrnehmung der Wirklichkeit wird von Farben überlagert. Auch wenn für andere diese farblichen Wahrnehmungen nicht existieren, sind sie für mich real.
Nur eines von vielen Beispielen, dass jeder seine ganz eigene Wirklichkeit – oder zumindest Wahrnehmungen davon – hat.
AUSSTELLUNGEN
Vernissage FarbKlang am Samstag, den 11. März 2017, 20 Uhr in der renommierten Galerie Nieser.
Ausstellungsdauer: 11. März - 22. April 2017
Große Falterstraße 31, 70597 Stuttgart-Degerloch
Bilder von der Ausstellung finden Sie HIER
MEHR
Dauerausstellung in der L'Osteria im Lokschuppen, die auch kulinarisch einen Abstecher nach Aalen wert ist.
Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen
Bilder von der Dauerausstellung finden Sie HIER
Vernissage „Let it be delicoius“
im Bianco e Nero, Stuttgart
Februar 2015
Bilder von der Vernissage finden Sie HIER
ABSTRACT 2
Dem Menschen ist die objektive Wahrnehmung der Wirklichkeit unmöglich. Sie ist immer subjektiv. Sie wird durch unsere Sinne und Verarbeitungsprozesse im Gehirn beeinflusst und durch unsere ganz individuellen Erfahrungen, Interpretationen und Wahrnehmungen geprägt. Die vermeintliche Realität eines anderen offenbart sich daher erst auf den zweiten Blick – wenn überhaupt. Nämlich dann, wenn wir uns auf seine Erfahrungen, Interpretationen und Sichtweisen einlassen.
Immer verschmelzen mehrere Ebenen miteinander. Wir sehen die Dinge nie komplett losgelöst von anderen Faktoren. In meinen Arbeiten lasse ich ebenfalls verschiedene Ebenen verschmelzen, manchmal inhaltliche, manchmal rein visuelle. Dadurch ergeben sich neue Strukturen, die das Motiv optisch auflösen, zum Teil verbergen.
Ähnlich wie auch der Wahrheitsgehalt einer Sache oft durch andere Faktoren, wie persönliche Interpretation und Erfahrung oder durch fehlende Informationen verdeckt wird. Dem Betrachter zeigt sich die Form des Motivs dann erst auf den zweiten Blick oder durch zusätzliche Informationen.
Ist das Motiv einmal erkannt, verändert sich die Wahrnehmung des Bildes. Das Bild zu betrachten ohne das Motiv zu erkennen, ist dann nicht mehr möglich. Gleiches geschieht, wenn wir einen Sachverhalt oder einen Menschen wirklich erkennen, seine persönliche Wahrheit kennenlernen. Auf irgendeine Weise ändert sich unsere Wahrnehmung von ihm dadurch unumkehrbar.
INFOS
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